Trianel Windpark Borkum liefert ersten Strom
Lengerich/Borkum. Der erste rein kommunale Offshore-Windpark Europas liefert Strom. Gestern wurde die Inbetriebnahme der ersten Anlage abgeschlossen. „Über Weihnachten wurde unser Windpark über die Umspannplattform DolWin alpha ans Höchstspannungsnetz angeschlossen, am Wochenende ist nun die erste Anlage in Betrieb genommen worden“, berichtet Martin Schnitzler, Geschäftsführer der SWL. Der Offshore-Windpark mit seinen 40 Windenergieanlagen liegt rund 45 Kilometer vor der Küste der Nordseeinsel Borkum. Die Errichtung wurde windparkseitig bereits Mitte 2014 abgeschlossen. Die mehrfache Verschiebung der Netzanbindung durch den Übertragungsnetzbetreiber hatte den Netzanschluss allerdings bis zum Jahreswechsel verzögert.
Die Inbetriebnahme der 40 Windenergieanlagen erfolgt nun gemeinsam mit dem Hersteller AREVA Wind. Bis zum Frühjahr sollen alle Anlagen des Typs AREVA Wind M5000 mit einer Leistung von 5 MW nach und nach zugeschaltet werden.
Für die Inbetriebnahme der einzelnen Windanlagen hat AREVA das unter norwegischer Flagge fahrende Spezialschiff AKER WAYFARER gechartert. Das 157 Meter lange Schiff ist mit zwei Schwerlastkränen ausgestattet und hat neben der Crew bis zu zehn Techniker an Bord.
Die technische Betriebsführung des Trianel Windpark Borkum erfolgt von Land aus. Der Windpark und das Umspannwerk werden aus dem Betriebsbüro in Oldenburg überwacht und gesteuert.
Der Trianel Windpark Borkum wird pro Jahr auf Basis der erwarteten 4.000 Volllaststunden rund 800 Gigawattstunden Strom (800 Mio. kWh) produzieren. Die SWL sind mit 2,21 Megawatt am Windpark beteiligt. Damit reicht die jährliche Stromproduktion aus dem SWL-Anteil um rechnerisch 2.214 Haushalte zu versorgen. An dem Offshore-Windpark sind neben der SWL und der Trianel GmbH weitere 32 Stadtwerke und Regionalversorger aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz beteiligt.
Mit diesem Engagement im Bereich der Offshore-Windenergie fördern die SWL nicht bloß die Stromerzeugung mittels Erneuerbarer Energien. Denn neben diesem Aspekt leistet diese Technologie noch einen besonderen Beitrag, der für das Gelingen der Energiewende unerlässlich ist. So liefern die Windenergieanlagen auf dem Meer zu beinahe jeder Stunde eines Jahres Strom und erreichen vergleichbar hohe Betriebsstunden wie konventionelle Kraftwerke. Hinzu kommt, dass sich das Winddargebot und damit die Stromerträge gut vorhersagen lassen. Offshore-Anlagen unterscheiden sich damit von anderen fluktuierenden Erneuerbaren Energien, wodurch ein wesentlicher Beitrag zur Stabilisierung der künftigen Energieversorgung auf Basis Erneuerbarer Energien geleistet werden kann.